SSV HOYERSWERDA E.V.

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Auszug: Sächsische Zeitung, Mirko Kolodziej

Gleich kiloweise Edelmetall hat der Schwimmsportverein Hoyerswerda am Wochenende im Lausitzbad bei seinem dritten Schwimm-Meeting vergeben. „Das waren 250 Medaillensätze, also 750 Medaillen“, sagte Vereinschef Jan Frobart, als gestern der zweitägige Wettkampf vorbei war, zu dem elf Vereine mehr als 150 Schwimmer gemeldet hatten. Vier der Medaillen konnte die neunjährige Lisa Gierth in den WK II mit nach Hause nehmen. Es gibt dort schon eine Kiste für solche Trophäen. „Das meiste darin ist Silber“, erklärt das Mädchen, das mit fünf schwimmen gelernt hat und seit zwei Jahren SSV-Mitglied ist. Vorher hat sich Lisa schon beim Geräteturnen versucht: „Aber da taten mir immer die Knie so weh.“ „Sie ist sehr begabt“, sagt SSV-Trainerin Petra Zickler über Lisa und kann das auch mit einem Beispiel belegen. Erst vor ein paar Tagen hat sie Lisas Trainingsgruppe die tiefe Wende fürs Rückenschwimmen beigebracht. Das Mädchen hat damit keinerlei Probleme: „Bei der Leiter dreht man sich auf den Bauch, macht eine Rolle, schwimmt erst Delphin- und dann Rückenbeine.“ Das führte am Wochenende zu Gold über 50 sowie über 200 Meter Rücken. Petra Zickler sagt, Talente wie Lisa habe der SSV derzeit bestimmt zwanzig. Aber dass es eines der Kinder in die deutsche Spitze schaffen wird, bezweifelt sie doch: „Wir konnten das Niveau nach der Schließung der Schwimmhalle im WK IX noch eine Weile halten. Aber hier im Lausitzbad ist mit nur noch zwei, drei Mal Training pro Woche nicht so viel Leistung drin.“ Zudem hat sie beobachtet, dass das Zielbewusstsein ihrer heutigen Schützlinge mit dem der Vorgänger nicht immer mithält. Lisa, die ihr bestes Resultat mit 47,64 Sekunden über 50 Meter Rücken erzielte, schielt eigentlich auf eine Fußballer-Laufbahn: „Da kann man mehr rennen.“ Aber immerhin trägt sie schon eine Badekappe mit aufgedruckter deutscher Fahne. So etwas ist normalerweise bei internationalen Wettkämpfen üblich. Am Samstag war das Mädchen damit die erste am Startblock, bevor es über die 200 Meter Freistil gehen sollte. Gute vier Minuten später stieg Lisa aus dem Wasser und atmete schwer. Sie sah erschöpft aus. Auf die Frage, wie es war, holte das Kind sehr tief Luft und antwortete: „Schön!“ Das ist ein Argument. Dass man beim Fußball an einem Wochenende kaum vier Medaillen gewinnen dürfte, ist auch eines.