Sundschwimmen 2004
Auszug: Sächsische Zeitung
Erfolgreich gebibbert kalte 17 Grad bei Sundschwimmen in der Ostsee
„Es gibt einen Tag im Jahr“, hatte Andrea Brock vom Schwimmsportverein Hoyerswerda (SSV) am Freitag geulkt, „da ist man froh, wenn man etwas mehr Speck auf den Rippen hat. Das hält warm.“ Die 27-Jährige war mit gut einem Dutzend Vereinskameraden an die Ostsee zum Sundschwimmen gefahren.
Zum 40. Mal wurden die Sundschwimmer am Sonnabend auf den 2,3 Kilometer langen Weg von Altefähr auf Rügen nach Stralsund geschickt. Das Wasser war nach offizieller Lesart 17 Grad kalt. Allerdings fühlte es sich für die meisten noch etwas kühler an. Also schmierten sich die SSV-Schwimmer zum Kälteschutz, wie fast alle anderen 870 Starter auch, dicke Schichten Melkfett auf die sauber rasierten Körper. Allerdings sollten sie zum Schluss dann doch Bibber-Schwimmer sein, die das Wärmezelt dringend nötig hatten. Schnellster SSV-Starter war Vereinschef Jan Frobart (32), der als 23. mit 33:19 Minuten knapp acht Minuten nach dem Sieger Toni Franz aus Leipzig aus dem Sund stieg. Frobart war zum zwölften Mal dabei und freute sich über „ideales Wetter“. Platzregen, stürmischer Wind und Wellengang seien für ihn, sagt er „Idealbedingungen. Ich mag Wetter zum Schwimmen, bei dem die anderen abkotzen.“ Der 17-jährige Tilo Schmidt war eine knappe Minute langsamer als Frobart und belegte damit Platz 32. Schnellste SSV-Frau wurde Kirsten Schenk (19), die 35:39 Minuten brauchte, damit sechs Minuten langsamer war als die Erstplazierte Jenny Wachsmuth aus Dresden und in der Gesamtwertung auf Rang 46 einkam. Ganz besonders freute sich die SSV-Truppe über den 213. Platz des 17-jährigen Hary Krüger. Er schaffte die 2 315 Meter im dritten Anlauf aus eigener Kraft in 44:39 Minuten. Voriges und vorvoriges Jahr musste er unterwegs aufgeben und sich von einem der Begleitboote an Land bringen lassen.